Dietmar Weigt von der Universität Bonn hat im Rahmen seiner Doktorarbeit untersucht, wie sich Fluglärm auf die Preise von Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser auswirkt. Für die untersuchten Flughäfen Düsseldorf und Hannover wurden Ergebnisse ermittelt, die sich auch auf die Berliner Situation, mit Einflugschneise Pankow übertragen lassen. Im Rahmen der Untersuchung fand Weigt heraus, dass sich die Lärmbelästigung durch vorbeifliegende Flugzeuge vor allem im höher- und höchstpreisigen Wohnimmobiliensegment auswirkt. Grundlage der Untersuchungen waren nicht, wie so oft, theoretische wirtschaftswissenschaftliche Ansätze, sondern orginäre Marktdaten, also tatsächliche Kaufpreise von ca. 20.000 bebauten und unbebauten Grundstücken. Im Ergebnis zeigt sich, dass sich Fluglärm signifikant auf die Grundstückspreise auswirkt und die Wertminderung zwischen 3,5 % (Niedrigpreissegment) und knapp 10 % (Hochpreissement) beträgt. Dies sei nach Angaben Weigts auf die Angebotsstruktur zurückzuführen.

Diese Forschungsergebnisse lassen sich auf die Pankower Situation übertragen. Bereits jetzt ist ein Preisanstieg in allen Wohnimmobiliensegmenten erkennbar. Dies lässt sich momentan vor allem auf das Verhältnis von Angebot und Nachfrage zurückführen. Bereits jetzt übersteigt die Nachfrage das Angebot deutlich. Pankow ist der am stärksten wachsende aller Berliner Bezirke. Die Nachfrage in diesem Wachstumszentrum wird jedoch momentan noch eingetrübt durch Fluglärmbelästigung. Es ist davon auszugehen, dass nach der Schließung des Flughafen Tegels sich ähnliche Preisanpassungen wie in Düsseldorf oder Hannover ergeben. Grund hierfür wird ein deutlicher Nachfragesprung sein, da Pankow noch attraktiver als Wohnbezirk wird. Bei einem Einkaufspreis von ca. 3.150 € kann der Wertanstieg rasch um die 300 - 400 €/m2 Wohnfläche betragen. Ein solches Wachstum im Zeitraum von knapp 4 Jahren (Tegel soll 2012 geschlossen werden) ist phänomenal.
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